200-Kilo-KI macht Jagd auf Menschen ohne Bleibe
Dieser Roboter verscheuchte Obdachlose für eine Tierschutzorganisation
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Um den Mindestlohn nicht zahlen zu müssen hat eine Tierschutzorganisation einen Roboter eingesetzt, damit dieser die Obdachlosen rund um den Firmensitz verscheucht. Für viele ist diese Aktion an Zynismus kaum zu überbieten - und jetzt wird es auch der Stadt San Francisco zu bunt.
Die meisten Wachmänner verdienen in San Francisco etwa 14 Dollar pro Stunde. Das entspricht dem Mindestlohn in dieser Stadt und ist, gemessen an den Anforderungen an den Job, ein ziemlicher Kleckerbetrag. Der Tierschutzorganisation 'SPCA' (etwa: Gesellschaft zur Verhinderung von Gewalt gegen Tiere) war aber selbst das offenbar zu viel - weshalb sie den Job kurzerhand an einen circa 200 Kilogramm schweren Patrouillen-Roboter ausgelagert haben, der nur die Hälfte kostet. So sieht das gute Stück aus:
Here it is in action pic.twitter.com/nSBQUmKwk1
— Sam Dodge (@samueldodge) 9. Dezember 2017
Besonders zynisch: Der Roboter soll Obdachlose rund um den Firmensitz per Kamera aufnehmen, gegebenenfalls die Polizei alarmieren und so die Menschen ohne Bleibe verscheuchen. Die Dekoration des fahrbaren Roboters der Marke 'K5' von der Firma 'Knighscope' mit niedlichen Tierbildern ist dabei für viele das i-Tüpfelchen auf der höhnischen Aktion.
Mit Bußgeld und Grillsoße gegen die Wachroboter
Gegenüber 'Business Insider' beteuerte eine Sprecherin der Tierschutzorganisation, dass viele ihrer Kollegen aufgrund der Obdachlosencamps in der Nähe des Gebäudes nicht mehr dazu in der Lage gewesen seien, sich sicher auf den Bürgersteigen zu bewegen. Erst als sie den Roboter eingesetzt hatten, seien die Obdachlosen nach und nach verschwunden - allerdings nicht, ohne den mechanischen Wachmann zuvor umzuschubsen und mit Barbeque-Soße - und Schlimmerem - vollzukleistern.
Mittlerweile sind die Roboter glücklicherweise auch der Stadt San Francisco ein Dorn im Auge. So sei die Organisation laut dem Magazin 'Wired' bereits durch die Stadtverwaltung informiert worden, dass für den Einsatz der Roboter eigentlich eine Genehmigung nötig sei. Diese habe die Tierschutzorganisation aber nicht, weshalb für jeden Einsatztag eine Geldbuße von 1.000 Dollar fällig sei. Der Roboterhersteller sei deswegen inzwischen selbst in die Verhandlungen mit der Stadt eingestiegen.
Quellen: Business Insider, Wired
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